Seit in der Neuzeit die Lehre des Buddha im Horizont deutschsprachiger Denker auftauchte, wurde sie mit diversen, rezeptionsgeschichtlich prägenden Etiketten gekennzeichnet: Pietismus, Pessimismus, Pantheismus, Atheismus, Nihilismaus, Pazifismus etc.

Schopenhauer, die Theosophen, Indologen und Morgenlandfahrer sorgten dann für eine breitenwirksam werdende und genauere Kenntnisnahme buddhistischer Texte und Lehrinhalte.

Die vorliegende Studie verfolgt die Entwicklungen von einer schöngeistigen zur praktisch-meditativen Beschäftigung mit dem Buddhismus im deutschen Sprachraum und schildert, wie sich dessen Bild dort gewandelt hat.

Sie verortet seine Position auf dem heute freien Markt der Religionen, auf dem Zen-Meditation, tibetischer Tantra oder Achtsamkeitstraining neben vielem mehr im Angebot stehen.

Nahezu alle buddhistischen Schulen sind mittlerweile mit zahllosen, durchwegs professionellen Gruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten.

Multiperspektivisch wird überdies die Rezeption durch die Psychoanalyse, Philosophie und Religionswissenschaft beleuchtet und auf Kritik an Mode-, Wohlfühl- oder Lebensstil-Buddhismus verwiesen.


Wolfgang Herbert studierte Philosophie, Religionswissenschaft und Japanologie an der Universität Wien.

Gegenwärtig ist er Assistenzprofessor für vergleichende Kulturwissenschaften an der Universität Tokushima in Japan.