Pflichtlektüre für Japaninteressierte, 13. April 2003 
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| Rezensentin/Rezensent: aus Naruto, Japan | 
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    Der Autor behandelt auf sehr informative, anschauliche und gleichzeitig 
    aber auch unterhaltsame Art und Weise Aspekte Japans, die in scharfem 
    Kontrast zu dem allseits bekannten Image vom "Land des Lächelns" stehen. 
    Beeindruckend ist vor allem, dass der Verfasser W. Herbert kein 
    "Schreibtischtäter" ist, der im Schutz eines Büros seine Informationen 
    aus Statistiken und bereits vorhandenen Forschungen bezieht, sondern sich 
    selber in die "Szene" der Tagelöhner und Gangster gewagt hat und somit 
    vor Ort aus unmittelbarster Nähe einen fundierten, authentischen Einblick 
    gewinnen konnte, den er mit dem vorliegenden Buch an die Leser weitergibt.
    Obwohl sich Herberts Buch mit Schilderung der "düsteren Aspekte" vom 
    Land der aufgehenden Sonne befasst, betreibt er erfreulicherweise 
    kein "Japan-Bashing", sondern stellt seine Beobachtungen sachlich und 
    unverfälscht dar.
     Fazit: Ein rundum gelungenes Buch, welches die Bezeichnung Pflichtlektuere fuer Japaninteressierte verdient.  | 
  
     
     
    herrlich erfrischend, 15. Mai 2003
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| Rezensentin/Rezensent: Cornelia Smekal aus Innsbruck, Tirol Österreich | 
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    Meiner Meinung nach ist es Wolfgang Herbert meisterlich gelungen, 
    mit den gängigen Japancliches zu brechen. 
    Keine liebliche Kirschblüte - niedlich trippelnde 
    Frauenfüßchen - fragilen Tuschestriche - vollendete Haikus 
    - zerbrechliche Gesichter - Samuraischwerter - Fuji-Holzschnitte. 
    "Japan nach Sonnenuntergang" hält, was der Titel verspricht: 
    eine Bestandsaufnahme jenseits romantischer Exotismen.
    Tagelöhner, Illegale und Ausländerinnen in der Sex-Industrie 
    und das in Japan? Yakuza als eine Organisation, die sich um 
    Außenseiter kümmert und ihnen eine Rolle in der Gesellschaft 
    gibt, wie bitte?
    Spannend und informativ geschrieben, als Reportage und nicht als 
    wissenschaftliche Abhandlung, um eine breitere LeserInnenschaft 
    zu erreichen. Mit Exkursen versehen, die es auch ermöglichen 
    die historischen Entwicklungen nachzuvollziehen und tiefere Einblicke 
    in die Gesellschaftsstrukturen zu bekommen. Ein Japanbild zu 
    präsentieren, von dem wir nicht annehmen konnten, daß 
    es so 'anders' ausfallen würde, wie wir es doch von jeher 
    gewohnt waren. 
    Knallharte Subkultur, 'Zipangu' muß wohl doch wo anders zu 
    verorten sein!
    Weiters ist noch zu bemerken, daß die exemplarische Abrechnung 
    mit der Disziplin der 'distanzierten' Ethnographie genüßlich 
    ausfällt! wer Nigel Barley und Hans-Peter Duerr schätzt,
    muß auch Wolfgang Herbert mögen!!!
    Wer glaubwürdig Feldforschung betreiben will, mu&szlg; sich ins 
    Geschehen stürtzen und nicht 'geüžtlich im Lehnstuhl sitzen 
    und sich Informationen aus 2. Hand zutragen lassen'.
    Wir wollen an dieser Stelle nicht wirklich wissen, was der anerkannte 
    Wissenschaftsbetrieb von 'outlaws' wie Wolfgang Herbert hält ... 
    aus studentischer Sicht gibt es nichts erfrischenderes und 
    wertvolleres, als solche 'Grenzgänger'!!!
    JedeR der/die sich mit cultural studies beschäftigt sei dieses 
    Buch als wahre Pflichtlektüre ans Herz gelegt, denn das 
    Prädikat Exotismus betrifft nicht nur Japan ...
     Ich hoffe das Buch wird seine LeserInnenschaft finden (auch jenseits studentischer Kreise), auch wenn der Preis etwas abschreckend sein mag, es ist jeden Cent wert und hat das Potential ein neuer 'Klassiker' oder Bestseller zu werden.  | 
  
     
     
    Ganz wunderbar !, 3. Oktober 2003
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| Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent aus Wien | 
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    Auch meiner Meinung nach ist es Wolfgang Herbert gelungen, ein meisterliches,
    informatives und wunderbar lesbares Werk zu präsentieren, das durchaus auch Laien
    auf dem Gebiet (wie mich selbst zB) anspricht. Überrascht hat mich 
    die herausragende Sprache, die trotz der auch enthaltenen 
    nüchternen Fakten das Lesevergnügen von Seite zu Seite 
    forciert und keine Schmälerung zulässt. 
     Gleichzeitig erzeugt der Autor eine genussvolle Spannung, anschauliche Bilder und Authentizität, die zumindest mich von Anfang an in Bann gezogen haben. Ein absolut gelungenes Buch, das seine fünf Sterne verdient und unbedingt eine Empfehlung wert!  |